Hallo,
Mit dem Fremdschichtwiderstand wird die durch
Korrosion bedingte Änderung des spezifischen Widerstands
berücksichtigt.
Nicht nur Korrosion, auch Verschmutzungen z.B. durch
Abbrandreste und bei offenen Kontakten durch Staub
verursachen Übergangswiderstände.
Addiert
man zum Kontaktwiderstand die Widerstände der beteiligten
Metalle, erhält man den Übergangswiderstand.
So weit, so gut. Nun erinnere ich mich aber in diesem
Zusammenhang an die sogenannte Elektronenaustrittsarbeit.
Diese muss Elektronen zugeführt werden, damit sie die
Oberfläche eines Metalls durchdringen und somit das Metall
verlassen können. Nach meinem Verständis wird dieses
physikalische Phänomen in den oben genannten Größen nicht
berücksichtigt.
Naja, wenn man das ganze statisch betrachtet, dann nicht.
Aber die Elektronen müssen den einen Kontakt
verlassen und in den anderen eindringen.
Genau so ist es.
Und auch deshalb gibt es sehr unterschiedliche Kontaktmat.,
je nach nachdem welche Spannung und welche Ströme
geschaltet werden sollen. Das allein ist eine Wissenschaft!
Nun stellen sich mir zwei Fragen:
1.) Müsste gegenüber einem ununterbrochenen (=kontinuierichen)
Leiter den Elektronen nicht ein zusätzlicher Energiebetrag
(eben die Austrittsarbeit*) zugeführt werden, damit sie die
Unterbrechung überwinden können?
So ist es in Praxis oft.
Es braucht eine Mindestspannung, um die Fremdkontaktschicht
zu durchschlagen. Bei sehr kleinen Spannungen und sehr
kleinen Strömen kann es passieren, das Kontakte sonst
hochohmig bleiben.
Das passiert umso eher, wenn der Kontakt schon mal mit
höheren Strömen und Spannungen beaufschlagt war.
Solche Kontakte funktionieren für kleinste Spannungen
dann nie mehr richtig.
Allerdings führt auch der rein mechanische Effekt des
Zusammenprellens der Kontakte mit dazu bei, eine dünne
Oxidschicht zu durchschlagen.
2.) Würde dieser zusätzlich erforderliche Energiebetrag nicht
bedeuten, dass der Widerstand an der Kontaktstelle auch
aufgrund der Austrittsarbeit gegenüber einem kontinuierlichen
Leiter erhöht ist?
Ja, das kann passieren. So eine Schicht wirkt dann wie ein
Isolator für kleine Spannungen.
Als Student habe ich mal ein elektr. Innen-/Außenthermometer
gebastelt und Als Umschaltrelais ein normales 0815-Signalsrelais verwendet. Das funktionierte auch soweit
ganz gut, bloß bei Temp. um 0°C Außentemp. fing das
Gerät an zu spinnen und hat Hausnummern angezeigt.
Die Ursache, dass die celsius-korrigierte Spannung
vom OPV zum ADC, die gegen 0V ging.
Strom fließt in einen ADC ja sowieso nur max. im uA-Bereich.
*Wobei ich hier geneigt bin, das Doppelte der Austrittsarbeit
anzusetzen - einmal zum Ausdringen und einmal zum Eindringen.
Letzendlich ist es eine Schicht, die aber sicher nicht
unbedingt als homogen aufzufassen ist.
Aber vermutlich ist das Blödsinn. Zusatzfrage:
Wie verhält es sich damit?
Das ist eine sehr relevante Angelegenheit bei der Nutzung
von mechanischen Kontakten.
Im Bereich mV und uA und darunter wird es teilweise richtig
interessant.
Da kann man nur noch Kontakte in Schutzgas benutzen.
-> Reedkontakte
http://www.meder.com/ms_relais.html?&tx_jppageteaser…
Als Kontaktbeschichtung für niedrigste Spannungen auf
Reedkontakten ist mir Rodium und Ruthenium bekannt
(Wir abhängig von Beschichtungstechnologie benutzt).
http://de.wikipedia.org/wiki/Ruthenium#Verwendung
Eine echte Spezialität für niedrigste Spannungen und
Ströme sind dann noch Quecksilberbenetzte Kontakte.
Damit kommt man quasi bis an 0V ran.
Allerdings ist ein anderes sehr lästiges Problem bei
Reedkontakten in Anwendungen mit niedrigen DC-Spannungen
die recht hohe Thermospannung der Kontakte (Eisen/Ni)
in Verbindung mit Kupferleitungen.
Gruß Uwi
ist mir